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Category : Reise

Wald-Menschen

This entry is part 5 of 14 in the series Malaysia und Sumatra

8.5.2016: Die Waldwanderung

Am nächsten Morgen ging es früh los. Obwohl wir versucht hatten, rechtzeitig wach zu sein, um die „gewünschten Gäste“ – sprich: Affen – auf unserer Terrasse zu begrüßen, hatten wir leider nicht das Vergnügen. Unsere Dschungelklamotten hatten wir am Vorabend entsprechend mit Insektenschutzmittel eingesprüht – EingeDEETet, wurde der etablierte Begriff.

Deet (Diethyltoluamid)

In wirklich heftigen Malariagebieten haben wir uns nicht aufgehalten. Da die Grenzen dieser Gebiete sich jedoch verschieben und Mückenstiche in größerer Anzahl nicht gerade angenehm sind, haben wir uns den Luxus der Notwendigkeit, dieses Teufelszeug zu nutzen, hingegeben.

Wenn man sich damit einsprüht, bekommt man schon ein mulmiges Gefühl, vor allem, da wir nicht die europäische Weichei-Variante genommen haben, sondern das Zeug für richtige Killermücken. Also die Alien-Variante. Die gegen die Viecher, die einen aussaugen bis aufs Blut. Oder so…
Von Allergien und Ausschlägen ist da die Rede, ans Gesicht kommen lassen sollte man das Zeug ohnehin nicht und am Besten auch nicht auf die Haut (sic!). Aber es wirkt – gegen Mücken auf jeden Fall; gegen Sandflöhe (Sandbugs) überhaupt nicht. Ich persönlich hatte mit Mücken gar keine Probleme, dafür aber an den Strandtagen am Abend mit den Bissen dieser anderen „possierlichen Tierchen“!

Leider ist es auch giftig für Katzen. Nach Ankunft haben wir alle Klamotten komplett durchgewaschen und der Casimir darf sich auch nicht mehr in den Koffer legen. Koffer und Kartons ziehen Katzen magisch an, wie wir alle wissen.

Davon abgesehen ist es wahr, dass Deet als Lösungsmittel Kunstfasern auflöst und/oder angreift. Mein Sport-Funktionshemd hat einige unschöne Veränderungen hinnehmen müssen. Im Wesentlichen sind die Stellen an Halsausschnitt und an den Armen, wo die Haut mit Deet besprüht war, matt und rau geworden.

Teufelszeug.

Auf, auf!

Unten im Hotelrestaurant nahmen wir ein ausreichendes Mahl (Omelette, Toast, Saft und ein erstaunlich guter Kaffee) zu uns, um so gestärkt auf die Wanderung zu machen. Kurz nach der Zeit, die wir eigentlich zum Aufbruch anpeilen wollten (immerhin hatten wir nichts „oben“ vergessen), ging es auch schon los. Adi voran, Amin war auch mit dabei, wobei  mir bis etwa zur Hälfte nicht ganz klar war, ob er nun wirklich auch unser zweiter Guide war oder nur aus Spaß ab und an auftauchte. Ab dem Mittagessen war er aber permanent bei uns und auch das Rafting machte er dann hinterher mit.

Über die Hängebrücke ging es auf die andere Flussseite, dann am Ufer entlang wieder in etwa auf Höhe vom Hotel Orang Utan eine „200 steps“ Treppe hinauf. Ich glaube, das war gelogen, aber Adi hat uns zwischenzeitlich gut abgelenkt, indem er uns immer wieder Bäume (z.B. Zimt) und Pflanzen gezeigt hat. Wie geil ist das denn? Zimt einfach mal so in der Gegend rumstehend? Gummibäume und eine sehr giftige „Moon Snake“ haben wir auch gesehen. Das mit der Schlange und der Giftigkeit glaube ich mal nicht so ganz, auch die Geschichte, dass sie so heißt, weil sie immer am selben Ort auf Beute wartet und nach einem Monat dann weiter zieht klingt doch schon etwas seltsam. Das Bild und die Geschichte passt jedenfalls nicht mit dem zusammen, was man im Internet unter dem Begriff finden kann.

Moon Snake?

Schöne Geschichte trotzdem. Und hübsch war sie auch.

Tiefer in den Wald

Nach einer weiteren halben Stunde erreichten wir dann auch den Eingang zum geschützten Naturschutzgebiet. Von nun an war der Weg nicht mehr ganz so gut zu erkennen (naja, Toursitentrampelpfad) und mal hoch, mal runter ging es weiter. Kleinere Affen und der eine oder andere exotisch aussehende Vogel, wenn auch noch lange keine bunten Papageien, ließen sich sehen. Ebenfalls auch einige andere Wandergruppen.

Im Laufe des Tages trafen wir die eine oder andere Gruppe immer wieder und man grüßte sich freundlich – zunehmend erleichtert, dass anscheinend die anderen genauso verschwitzt und erschöpft wie man selbst waren. Man glaubt es nicht, aber irgendwie hilft es weiter, wenn man nicht allein leidet… Okay, ich übertreibe etwas, aber als Europäer ist man es nicht gewohnt, bei 95% Luftfeuchtigkeit und 30°C durch einen Dschungel bergauf- und bergab zu wandern. Schon gar nicht als Schreibtischtäter, die wir nun einmal sind. Und mein Fitness-Studio bereitet mich auf sowas auch nur minimal vor.

Orang Utans!

Der Ausguck sah sie zuerst! Alle Mann an die Kanonen!
Die ersten Waldmenschen sahen wir dann auch hauptsächlich dadurch, dass vor einem Ast eine Menschenmasse mit gezückten Kameras stand. Ach, an dem Ast hing dann auch ein Orang Utan – nur war er zunächst von der Wand aus Menschenrücken verdeckt gewesen.

Ich lasse die Bilder mal ein wenig für sich sprechen – es ist schon ein schönes Erlebnis, weil man diese Tiere nicht jederzeit in Europa so sehen kann.

Laut Adi sind die Orang Utans, die wir gesehen haben allesamt „halbwild“, also Orang Utans, die mal in Gefangenschaft oder in den Sanctuaries gelebt haben, bevor diese aufgelöst wurden. Richtig „wilde“ Orang Utans sieht man auf den 5-10 Tagestrips, dann wären auch Waldelefanten und sogar Tiger drin. Wilde Orang Utans würden auch kein Essen direkt von Menschen annehmen und auch nicht näher als 15 Meter an Menschen herankommen. Die Orang Utans, die wir gesehen haben gingen ja sogar so weit, die Hand auszustrecken, um die Bananen förmlich einzufordern. Besser als im Zoo war es auf jeden Fall, weil man weiß, dass die Tiere sich in einem annehmbar großen Gebiet frei bewegen können.

Gegen Mittag machten wir einen Abstecher auf einen sehr steilen und glitschigen Pfad – und kamen an einem kleinen Bächlein an, wo wir eine kleine Pause einlegten, um ausgiebig zu trinken und auch gelbe Wassermelone (nicht Honigmelone), Mandarinen (grün, nicht orange) und Passion Fruit/Maracuja zu essen. In der Umgebung schmecken diese Früchte schon überaus lecker…

Den Weg nach unten mussten wir – natürlich – auch wieder hoch. So ging es noch einige Zeit weiter, bis wir dann richtig Mittag aßen. Leider trafen wir zwischenzeitlich keine weiteren Orang Utans, aber zwei Orte von vier regelmäßig frequentierten Plätzen ist schon eine gute Ausbeute, finde ich.

Wir verspeisten nun Nasi Goreng, Hähnchen und den Rest des Obsts. Auf Nachfrage bekamen wir auch „spicy“, also die Soße, die dem europäischen Geschmack, von dem der Einheimischen unterscheidet. Mein Zu-scharf-Indikator (Schluckauf) sprang nicht an, aber gut gewürzt war das Essen mit dem Zusatz schon. Und ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass wir dieselbe Menge wie Adi und Amin bekommen haben…

Gestärkt ging es nun weiter, mehr oder weniger abwärts in Richtung Fluss. Da die Kräfte allmählich doch nachließen und der Weg nicht mehr so eindeutig und leicht geschwungen hoch und runter ging, sondern mehr oder weniger steil, feucht, steinig und rutschig, gab es die eine oder andere Unsicherheit, das eine oder andere Straucheln und ab und an mussten wir uns auch auf den Hosenboden setzen und aus sicherem Sitz mit dem Fuß den nächsten sicheren Trittstieg finden. Am Anfang der Wanderung wären wir hier sicherlich lockerer einfach kurz und bündig runter gestiegen, vielleicht sogar mit einem kleinen Hops gesprungen.

Unten am Fluss…

Letztlich kamen wir am Flussufer an, stiegen noch über einige vom Fluss mitgespülte Steine um die nächste Flusskehre und trafen dort auf unseren Transport: Zusammengebundene aufgepumpte Schläuche aus Lastwagen.
Noch kurz in den Fluss gesprungen, etwas abgekühlt und schon ging’s los auf dem Fluss. Die erfrischende, jedoch nicht sonderlich kühle Fahrt dauerte ca. 20 Minuten und zwischendurch überholte man die eine oder andere Gruppe – und spritzte sich dabei ordentlich nass.

Den Abend aßen wir in einem Restaurant direkt am Fluss; danach ließen wir den Abend im Hotel bei Cocktail und Bier ausklingen. Gesungen und Gitarre gespielt wurde auch – die Geschichte, dass Amin es bei „Indonesien sucht den Superstar“ in den einen oder anderen Recall geschafft hat, buche ich mal in der selben Kategorie wie die Legende der Moon Snake ab…

Auf nach Sumatra!

This entry is part 4 of 14 in the series Malaysia und Sumatra

7.5.2016: Anreise und der abenteuerliche Weg nach Bukit Lawang

Nach einer viel zu kurzen Nacht und einem viel zu großen Jetlag ging es am nächsten Morgen kurz vor sechs mit dem Taxi zum Flughafen von Kuala Lumpur – Ziel Sumatra.

Medan-Bukit Lawang
Quelle: Google

Für fünf Tage wollten wir die Insel bereisen und unter anderem Orang Utans in freier Wildbahn und Elefanten zu sehen. Letztere wollten wir natürlich reiten und waschen. Der Flug nach Medan auf Sumatra war irgendwie nicht der Rede wert – mit AirAsia waren wir schon vor drei Jahren nach Bali von Singapur aus geflogen. Nette Airline für Low Cost und fliegt ausschließlich Airbus (sehr sympathisch). Nicht der Rede wert war jedoch hauptsächlich die kurze Flugzeit von 45 Minuten.  Da war der Check-in und die Einreise nach Indonesien (Visum vor Ort ja/nein (nein), Einreisegebühr ja/nein (auch nein) zeitaufwendiger.

Am Flughafen wurden wir abgeholt und nachdem wir das notwendige Bargeld abgehoben hatten, ging es auch schon los in den mörderischen Verkehr. Um es vorweg zu nehmen – die Fahrt war noch gesittet im Vergleich zur Rückfahrt einige Tage später und der Fahrer war umsichtig und gut drauf. Der Verkehr von Malaysia und Indonesien unterscheiden sich grundlegend. Indonesien ist in etwa die Fahrweise rund ums Collosseum in Rom – auf Crack. Enge Straßen, zum Teil in fragwürdiger Qualität und mit mehr Schlaglöchern als ein Sesambrötchen Körner hat. Dazu noch eine Priese von Mofas und garniert mit Lastwagen. Und alle versuchen sich gegenseitig zu überholen. Gleichzeitig. Auf allen Spuren – erwähnte ich gleichzeitig?

Malaysia hingegen hat dagegen einen Chill-Faktor im Verkehr. Wenn man die Highways betrachtet, kann man von (süd)europäischen Verhältnissen sprechen. Tankstellen sehen wie bei uns aus (incl. der Shops) und Rastplätze haben zum Teil sauberere Toiletten als man sie bei uns kennt.

Bukit Lawang

…ist ein touristischer Ort; für Sumatra-Verhältnisse. Ohne den Orang-Utan Tourismus und die Rafting-Möglichkeiten würde es ihn wahrscheinlich in der Größe nicht geben. Großer Vorteil ist die Auto-Freiheit. Die Hotels/Hostels/Restaurants ziehen sich an einem kleinen, schmalen Streifen am Wasser entlang. Der Weg zwischen den zwei Häuserreihen reicht gerade mal für zwei Mofas, die sich begegnen. Nahe der Hängebrücke befinden sich diverse Verkaufsstände, in die andere Richtung – flussaufwärts – kommen nach einem kleinen Hügel die touristischen Örtlichkeiten, also Hotels und Restaurants.

Wir kamen im Hotel Orang-Utan (http://www.orangutanhotel.com/) unter – genauer gesagt im Zimmer „Jungle“.  Etwa hundert steile Stufen mussten wir jedes Mal erklimmen, um das Zimmer zu erreichen. Die Aussicht war hervorragend und normalerweise sollten früh am Morgen und am Abend Affen auf die Terrasse kommen.

Das Zimmer war geräumig und mit einem großen Doppelbett und Moskitoschutznetz ausgestattet. Ein Ventilator sorgte für Kühlung, Klimaanlage war nicht vorhanden, aber bei den Temperaturen nicht zwingend erforderlich. Das Bad war im Wesentlichen mit grob behauenen Steinen verkleidet und die Wand zum Dschungel – da wo die Dusche war – fehlte, bzw. war mit einem Geländer und dem obligatorischen Moskitogitter verschlossen. Beim Duschen konnten einem also die Spanner-Affen gut zusehen. Schön ist das nicht – für die Affen 😉

Kaum hatten wir uns von der ersten Bergbesteigung erholt, gingen wir wieder zurück ins Dorf, um es einmal von vorne bis hinten zu durchwandern, was etwa eine halbe Stunde dauerte. Für die geplanten drei Tage machten wir diverse passende Restaurants aus; sowohl verhungern als auch verdursten war keine realistische Option bei der Auswahl und vor allem wirkte jede Location einladend genug, um einige Stunden dort zu verbringen.

Am Abend buchten wir dann noch die Tour in den Dschungel zu den Orang Utans und im Restaurant ließen wir den Abend bei einem Fruchtsaft ausklingen. Adi kam auch mit dazu…

Adi – war unser Führer für die Dschungeltour und auch ansonsten einer der Ansprechpartner im Hotel – schließlich gehört er dort mehr oder weniger zum Personal. Und er schläft dort vor Ort; da wo gerade Platz ist. In der Küche, auf der Bank an der Rezeption oder auf den Bänken im Restaurant. Da das ganze Gebäude weitestgehend offensteht und das Wetter eine Temperatur von ohnehin immer über 25°C zulässt, kann das funktionieren. Ob seine Geschichte stimmt oder ob sie nur zusätzliches Trinkgeld generieren soll, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen – es spricht jedoch einiges dafür, dass das Hotel in der Form sein zuhause ist.

Eigentlich sollte einen das erschüttern und nüchtern betrachtet ist das natürlich kein Zustand, auf den man aufbauen kann – während wir dort vor Ort waren, wirkten er und seine „Familie“ im Hotel in vielerlei Hinsicht fröhlicher und zufriedener als ich es von mir an vielen Tagen sagen kann. Tauschen möchte ich nicht – aber einen eindeutigeren Hinweis, dass „Weniger“ bei Gelegenheit viel „Mehr“ sein kann, habe ich bisher nicht erlebt.

Mal was zum Nachdenken.

Kuala Lumpur

This entry is part 3 of 14 in the series Malaysia und Sumatra

6.5.2016: Ein Tag Kuala Lumpur

Am nächsten Tag wachten wir halbwegs früh, gegen 8.30 Uhr, auf – genau die richtige Zeit, um sich was zu Essen zu fangen. Da das Hotel
The Face“ erst seit einiger Zeit in Betrieb ist, sind die Restaurants noch nicht fertig gestellt, also pilgerten wir zu einer nahe gelegenen Mall, wo wir direkt im Pancake House hängen blieben.

Vorläufig gestärkt machten wir uns erst einmal Gedanken über die weitere Tagesplanung, besorgten das notwendige Wasser. Der Supermarkt in der Mall hatte diverse Sorten im Angebot, unter anderem gekühltes „destilled Water“ – was einem doch etwas seltsam vorkam. Eine der Angestellten klärte uns auf, dass Natural Mineral Water das sei, was wir nehmen sollten. War sogar günstiger. Wir werden nie erfahren, ob man das destillierte Wasser auch trinken kann, oder ob es gekühlt nur besser zum Bügeln ist. Andere Länder, andere Sitten.

Vom Hotel aus fuhren wir mit einem Taxi zunächst zur ältesten Moschee Kuala Lumpurs, die sich direkt am Zusammenfluss der beiden Flüsse befindet. Leider konnten wir sie aufgrund des gerade vorbereiteten Freitagsgebets nicht besichtigen – da war doch was. In der Folge durchstreiften wir die Umgebung, die auch Chinatown und einen Hindu-Tempel direkt um die Ecke beinhaltete. Zum Schluss fuhren wir mit einem weiteren Taxi zum Botanischen Garten, mussten jedoch noch ein weiteres Stück zu Fuß zurück legen, da der Taxifahrer uns beim Vogelpark abgesetzt hatte. Naja. Passt schon.

Letztendlich kamen wir bei der Central Station an und realisierten, dass das Hotel für den letzten Abend vor der Heimreise – Le Meridien – direkt gegenüber ist. Da hätte man sich die unnötig lange Wanderung durch den Park theoretisch sparen können, weil es so nur 10 Minuten vom Hotel zum Park wären. Rückblickend betrachtet ist es so aber besser, denn wenn ich mir das Programm vom letzten Tag ansehe, hätten wir die Stunde Park nicht mehr unterbringen können. Das Wetter wäre am letzten Tag aber ein Stück besser gewesen.

Mit der U-Bahn fuhren wir wieder zum Hotel zurück, besuchten kurz den Pool auf dem Dach und machten uns dann fertig für das Treffen mit unserem Kollegen.

IMG_3539

Malaysia und Sumatra 05.05.2016 – 22.05.2016

This entry is part 2 of 14 in the series Malaysia und Sumatra

 05.05.2016: Anreise Malaysia (und Reiseüberblick)

Der „Frühjahrsurlaub“ war dieses mal etwas unkonventionell geplant. Da sich meine Freundin Anfang des Jahres auf Glatteis so verletzt hatte, dass der Urlaub im ersten Quartal mehr als unangenehm geworden wäre, mussten wir umdisponieren.

Per Zufall traf sie jedoch auf einer Dienstreise einen Kollegen, den wir beide aus Hamburg kannten, der jetzt aber wieder in seiner Heimat eine ansprechende Position bekommen hat. Da er sie darauf hinwies, dass wir ihn doch bitte alle besuchen sollen (aber bloß nicht alle auf einmal) und das bei uns beiden noch nicht der Fall war, wurden quasi am nächsten Wochenende die Flüge gebucht.

Nach längerem Hin- und her und weiteren Konsultationen stand der Reiseplan fest. Der Besuch beim Kollegen war für den Tag nach Ankunft geplant. So viel stand fest.

Die Route

Geplant war folgende Route:

  • Hamburg – Kuala Lumpur (5.5.) (via Dubai, Emirates)
Hamburg-Dubai
Quelle: Google
Dubai-Kuala-Lumpur
Quelle: Google
  • Kuala Lumpur (6.5.)
  • Kuala Lumpur – Bukit Lawang (7.5.) (Sumatra, Air Asia)
    Kala-Lumpur-Medan
    Medan-Bukit Lawang
  • Bukit Lawang (8.5. – 10.5.)
  • Bukit Lawang – Lake Toba (10.5.)
    Bukit Lawang - Lake Toba
  • Lake Toba (11.5.)
  • Lake Toba – Penang  (12.5.) (Malaysia, Air Asia)
  • Penang (13.5.)
  • Penang – Cameron Highlands (14.5.)
  • Cameron Highlands – Redang (15.5.)
  • Redang (15.5. – 16.5.)
  • Redang – Tenggol (17.5.)
  • Tenggol (18.5.)
  • Tenggol – Taman Negara (19.5.)
  • Taman Negara (20.5.)
  • Taman Negara – Kuala Lumpur (21.5.)
  • Kuala Lumpur – Hamburg (22.5.) (via Dubai, Emirates)

Es sei so viel erwähnt – auch dieses Mal mussten wir noch etwas umdisponieren, die kleine, ungeplante Reiseänderung war jedoch eine nette Bereicherung der Reise.

Reise-Reise

Wer schon Mal interkontinental gereist ist, wird wissen, dass der erste (und letzte) Tag komplett für die Anreise drauf geht. Bei weiter entfernten Destinationen (z.B. Bora-Bora – da muss ich noch hin!) kann gerne noch der zweite Tag angebrochen werden; für das ultimative Jetlag-Feeling…

Wir reisten also am Anfang des 5.5. ab, der Flug ging um halb elf. In Dubai hatten wir einen ca. 4-Stündigen Stopp. Es gibt einen früheren Weiterflug, jedoch mit einem Flugzeug der falschen Marke. Und wir wollten ja mal wieder A380 fliegen.

Ankunft war dementsprechend um kurz vor zehn Uhr in Kuala Lumpur. Bis wir dann im Hotel „The Face“ ankamen, unsere Koffer im Zimmer im 20. Stockwerk (naja, grobe Untertreibung – geräumige Wohnung trifft es eher) untergestellt hatten und hoch zum Pool im 51. Stock fuhren, war es bereits zwei Minuten nach zwölf – die Beleuchtung der Petronas Towers einen guten Kilometer entfernt war bereits ausgeschaltet. Schade eigentlich…

Urlaubsplanung

This entry is part 1 of 14 in the series Malaysia und Sumatra

Malaysia und Sumatra

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub. Kaum ist der Resturlaub vom letzten Jahr erfolgreich in Barcelona „verbraten“ worden, muss es auch schon weiter gehen.

Dieses Mal stehen Malaysia und Sumatra auf dem Programm. Zweieinhalb Wochen vollgepackt mit Reisen durch das Land, die Stadt Kuala Lumpur, verschiedenste Eindrücke auf der Fahrt und auch entspannenden Aufenthalten in den Cameron Highlands und am Strand (war klar). Außerdem treffen wir noch einen Kollegen aus „der Firma“, der von dort stammt und dort jetzt auch wieder tätig ist. Sehr praktisch, außerdem ist er ein sehr netter Kerl, den man gerne mal wieder trifft.

Vor der Abreise sind natürlich noch Besorgungen zu machen; allem voran ordentliche Kleidung für die Tropen – da haben wir bereits was, aber die letzten Reisen haben gezeigt, dass unsere Kleidung nicht immer komplett angemessen war. Da geht noch was. Wenn das Zeug nur nicht so teuer wäre. Leicht und schnelltrocknend, dabei Atmungsaktiv und bitte nicht komplett in matschockerbraunbeige… Wird schwer.

Wichtiger ist natürlich die Impforgie, die wir gerade noch durchziehen. Hepatitis A und B reicht noch, Polio & Co. ist auch noch ausreichend. Fehlen noch Tollwut und Japanische Enzephalitis. Dafür darf man dann noch direkt dreimal antreten (Tollwut). Das wird noch was, zumal ich die erste Tollwutimpfung nicht ganz so gut vertragen habe; drei Tage dreiste Müdigkeit, bei der zweiten war es nur ein Tag – kann aber auch am Sport am Vortag gelegen haben; da hatte ich es mal wieder übertrieben, glaube ich.

Kleiner Tipp: Im Globetrotter Barmbek (Wiesendamm) gibt es eine kleine Impfpraxis. Hier kann man ohne Anmeldung mit Wartezeit erscheinen und sich beraten und impfen lassen. Die Kosten muss man zunächst selbst tragen (nicht ganz billig), kann sie aber hinterher bei der Krankenkasse einreichen. Je nach Träger wird einiges oder zumindest wie es in meinem Fall (TK) aussieht alles erstattet, wenn die Notwendigkeit gegeben ist. Bei Tollwut steht das wohl außer Frage.

Trinidad, Tag 2

This entry is part 12 of 12 in the series Kuba

14.11.2015 Das Touristen-Nepp Dings

Am nächsten Tag ging es wesentlich besser. Wir hatten ohnehin geplant, mit der Bahn in die Gegend zu fahren. Genauer gesagt ins Valle de los Ingenios. Laut Reiseführer soll man hier Zurckerrohrplantagen, ein altehrwürdiges Herrenhaus aus der Sklavenzeit des Zuckerrohranbaus inklusive Original-Sklavenunterkünften zu sehen bekommen.

Der Weg zur Eisenbahnstation war schnell gefunden und nach einiger Wartezeit mit wechselnden hin und her beim Einsteigen ging es auch los.

Der Zug war alt und überfüllt, aber das war ja Teil des Konzepts. Das Wetter war gut und so kamen wir nach gut einer Stunde fahrt beim ersten Stopp unserer Bahnfahrt an. Gleich am Gleis gab es frisch gepressten Zuckerrohrsaft (mit einem Schuss Limettensaft – sehr lecker!), den wir natürlich probieren mussten.

Trinidad

This entry is part 11 of 12 in the series Kuba

13.11.2015 Reise nach Trinidad

Vom nachfolgenden Tag habe ich leider nur verschwommene Erinnerungen. Irgend etwas habe ich mir wohl eingefangen – ich war unheimlich müde, schlapp und demotiviert. Dazu kam, dass ich wohl auch etwas Fieber hatte; bei über 30°C nicht unbedingt beste Voraussetzungen.

Da ich jedoch keinen Männerschnupfen hatte, kämpfte ich mich am Vormittag noch die zwei Kilometer nach Cienfuegos City, was im Nachhinein durchaus machbar war, zum Zeitpunkt jedoch eine Strapaze.

Das Taxi war erst für den frühen Nachmittag gebucht, so dass wir in aller Ruhe die Stadt erkunden konnten. Eile mit Weile, möchte man da fast sagen.

Karte_Cienfuegos_Trinidad

Quelle: Google

Die Fahrt war mit knapp zwei Stunden erfreulich kurz und zum Glück waren wir mit dem Fahrer und seiner Frau/Freundin alleine im orangefarbenen Lada – dem zweiten unserer Reise. Der erste Lada meines Lebens hatte uns vom Capitol in Havanna zum Friedhof gefahren. Ich überlege gerade, ob ich nicht in Deutschland schon einmal in einem gesessen habe. Kann täuschen…

Direkt nach der Ankunft habe ich mich ins Bett begeben – von Trinidad habe ich bis auf die Kofferschlepperei (das Casa Mayra liegt in der verkehrsberuhigten Innenstadtzone – also sehr ruhig und vom Verkehrslärm abgeschottet) nicht viel mitbekommen…

Cienfuegos

This entry is part 10 of 12 in the series Kuba

12.11.2015 Reise nach Cienfuegos

Den folgenden Tag verbrachten wir mehr oder weniger komplett im Auto, da die guten 400km Strecke von Vinales nach Cienfuegos auf den Kubansichen Straßen nicht so locker in vier Stunden „wegzufahren“ sind, wie man das in Deutschland macht – eben mal von Hamburg nach Köln, so einfach läuft das nicht.

Der Fahrer unseres Collectivo Taxi fuhr nach dem Einsammeln diverser Gäste – heute: Ein Norweger und ein weltenbummelnder Neuseeländer – netterweise noch einmal am Restaurant vom letzter Nacht vorbei, so dass wir die Bilder noch einmal bei strahlendem Sonnenschein schießen konnten. Wegen der Aussicht darf man gerne zweimal kommen…

Karte_Vinales_Cienfuegos

Quelle: Google

Umstieg in Havanna

Die Fahrt führte erst einmal zurück nach Havanna. Dort war in der Nähe des Flughafens Umsteigen angesagt – das neue Auto war zwar „neuer“, dafür aber auch irgendwie nicht so gut gepflegt (aber erträglich), wie das viele Jahrzehnte alte.

Gegen Abend erreichten wir Cienfuegos, setzten unseren norwegischen Mitfahrer ab und fuhren in die Nähe des Yachthafens (ja, das gibt es auch auf Kuba!), wo unser Hostel lag. Das Hostal Nautico ist etwas größer als die Casas, die wir bisher hatten. Der Besitzer war überaus freundlich und hilfsbereit und das Essen abends im angeschlossenen Restaurant war super. Von Foodporn Bildern sehe ich an dieser Stelle mal ab…

Vor dem Abendessen begaben wir uns noch ans südliche Ende der Halbinsel. Im dort gelegenen Hotel mitsamt Park konnten wir einen schönen Sonnenuntergang und unseren ersten netten Regenschauer genießen – letzteren im Pavillon. Cocktails gab es auch – was braucht man mehr?

Vinales, Tag 2

This entry is part 9 of 12 in the series Kuba

11.11.2015 Aufenthalt im Tal von Vinales

Und weiter ging es am nächsten Tag: Hoch zu Pferde sollte es sein – sehr zu meinem Leidwesen. Aber wie heißt es doch so schön: Nur die Harten kommen in die Prairie und die Tour durchs Tal von Vinales sollte ja laut diverser Websites und natürlich dem Reiseführer genial sein.

Nach dem Frühstück ging es erst einmal ein Stück zu Fuß die Straße entlang, bevor wir bei den vorschriftsmäßig geparkten Pferden ankamen. „Mojito“ und „Capitan“ (meine Stute?!?) schienen in guter Verfassung zu sein – da hatten wir schon schlimmeres gesehen und im Zweifelsfall von einem Ausritt abgesehn – und sollten natürlich „Semi automatico“ sein. Dem war offensichtlich auch so, den Weg kannten die beiden im Schlaf.

Von der beunruhigenden Tatsache abgesehen, dass ich ohne wirkliche Reitkenntnisse wahrscheinlich keine sonderlich gute Figur gemacht habe, war die ganze Tour zum Glück von spektakulären Reitunfällen verschont geblieben. Sogar an einem nicht angebundenen und sichtlich unentspannten Bullen trabte unser kleiner Tross unbehelligt vorbei.

Sehenswürdigkeiten

Auf dem Programm standen eine Höhle, die obligatorische Tabakfarm und ein See zum Baden. Außerdem noch eine Kaffeeplantage. Den See haben wir uns dann letztendlich aber geschenkt…

Bei der ersten Station bemerkten wir direkt unsere „alten Bekannten“ vom gestrigen Gartenbesuch. Die Welt ist klein und die Touren wahrscheinlich alle ähnlich. Die Höhle gab es in zwei Geschmacksrichtungen: Einfach und durch enge Gänge kriechend; nichts für Klaustrophobiker. Im Inneren gab es diverse Felsformationen, die entweder an Tiere oder Personen angelehnt benannt sind. Als Abenteuer ganz nett, den kleinen Aufpreis durchaus wert, aber nichts, was man nur im Tal von Vinales sehen könnte.

Nach dem Besuch der Höhle ging es weiter zu einer Kaffeeplantage / Möglichkeit zur Pause und abschließend zur Tabakplantage, die genauer gesagt eine Möglichkeit war, die Herstellung von Zigarren mal live und in Farbe mit zu erleben.

Hier wurde dann auch mit dem Klischee aufgeräumt, dass Zigarren auf den nackten Schenkeln gerollt werden – oder lag es nur daran, dass die laut Klischee notwendigen hübschen Kubanerinnen nicht anwesend waren? Wir werden es wahrscheinlich nie erfahren…

Essen nach Sonnenuntergang

Auf dem Fußweg auf dem Rückweg vom Reiten trafen wir – natürlich – unsere beiden Reisenden aus Hamburg wieder, die ich bereits durch die Höhle begleitet hatte. Auf dem Weg verabredeten wir uns, soweit ich mich erinnern kann, bereits grob für den Nachmittag, da auch sie die erweiterte Bustour durch das große Tal absolvieren wollten.

Besagte Tour dauerte gut eine Stunde und führt im Wesentlichen zu allen sonstigen Sehenswürdigkeiten des Tals, also hauptsächlich Höhlen. Von denen wir uns allerdings keine weitere ansehen konnten, da wir sonst keinen weiteren Bus zur Rückfahrt in die Stadt gehabt hätten.

Den Abend verbrachten wir zu viert in einem Restaurant oben in den Hügeln mit einem super Blick aufs Tal: Balcon del Valle. Die Aussicht war bombastisch, wegen des Essens muss man nicht unbedingt hinfahren, da gibt es den kubanischen Italiener unten im Dorf, der lohnender ist.

Vinales

This entry is part 8 of 12 in the series Kuba

10.11.2015 Von Cayo Levisa nach Vinales

Den Vormittag verbrachten wir wie bereits erwähnt, am Strand. Ursprünglich wollten wir die Fähre um 15.00 Uhr nehmen, hatten jedoch herausgefunden, dass es auch eine um 12.00 Uhr gibt – es bestand so die Möglichkeit, vor der Dunkelheit in Vinales zu sein und sich noch etwas umzusehen.

Quelle: Google
Quelle: Google

Wir organisierten uns ein Taxi über die Rezeption des Hotels. Der Name des Fahrers war gleich dem, der uns zwei Tage zuvor nach Soroa gebracht hatte. Und es kam, wie wir vermuteten – als wir von der Fähre kamen hatten wir tatsächlich denselben Fahrer. Er selbst erkannte uns jedoch glaube ich eher an unseren Koffern als an unserem Aussehen – wir Europäer sehen halt alle gleich aus…

Vinales City

Die Ankunft in Vinales geschah bei schönstem Sonnenschein am frühen Nachmittag. Das Casa Fidel y Maricelys ist – bunt – und wie bereits erwähnt bei allen von uns gebuchten Unterkünften überaus sauber und  zweckmäßig eingerichtet. Das Haus steht etwas zurückgesetzt liegend in einer Straße, die gefühlt nur aus Casa Particulares bestand. Unsere Gastgeberin war überaus freundlich, hilfsbereit und machte mit uns auch gleich eine Reittour für den nächsten Tag mit ihrem Mann Fidel aus.

Reiten… Argh! (Wo ich doch quasi ein Reiter vor dem Herrn bin…)

Wir durchstreiften den Ort, der im Wesentlichen aus der langen Hauptstraße besteht. Die Suche nach Wasser gestaltete sich etwas schwierig, wie wir bereits aus Havanna wussten. Unsere Vorräte waren zwar noch gut gefüllt, aber man versucht sich ja immer gut zu stellen und so haben wir uns frühzeitig umgesehen. Im örtlichen Supermarkt konnte man jedenfalls den Platz erahnen, wo das Wasser stehen könnte – erst am nächsten Abend haben wir dann erfolgreich nachkaufen können. Ich glaube, Waschmittel gab es noch reichlich…

In den Nebenstraßen findet man viele schöne Häuser und gut aussehende Casa Particulares – der Ort ist auf jeden Fall auf den Tourismus eingestellt, wie wir am Abend auch bei der Suche nach einem Restaurant sehen konnten. Es gibt reichlich Auswahl, jedoch schienen die besten auch mehr als gut besucht zu sein.

Auf dem Rückweg zum Casa fanden wir auch noch eine Location, die wir sehen wollten: Den Botanischen Garten von Vinales. Kurz vor beginn der Dämmerung führte uns ein Guide durch den Garten, in dem viele exotische und nicht zwangsläufig auf Kuba einheimische Pflanzen gesammelt sind. Nach der Führung unterhielten wir uns noch mit zwei weiteren Reisenden – natürlich aus Hamburg. Die beiden sollten uns noch ein paar mal über den Weg laufen…

Am Abend kehrten wir noch zum Essen nach Vinales City zurück, um im El Olivo zu essen. Das italienische (richtig, italienisch – man braucht ja auch mal eine Abwechslung) Essen war hervorragend. Besuch unbedingt empfehlenswert.