11.11.2015 Aufenthalt im Tal von Vinales
Und weiter ging es am nächsten Tag: Hoch zu Pferde sollte es sein – sehr zu meinem Leidwesen. Aber wie heißt es doch so schön: Nur die Harten kommen in die Prairie und die Tour durchs Tal von Vinales sollte ja laut diverser Websites und natürlich dem Reiseführer genial sein.
Nach dem Frühstück ging es erst einmal ein Stück zu Fuß die Straße entlang, bevor wir bei den vorschriftsmäßig geparkten Pferden ankamen. „Mojito“ und „Capitan“ (meine Stute?!?) schienen in guter Verfassung zu sein – da hatten wir schon schlimmeres gesehen und im Zweifelsfall von einem Ausritt abgesehn – und sollten natürlich „Semi automatico“ sein. Dem war offensichtlich auch so, den Weg kannten die beiden im Schlaf.
Von der beunruhigenden Tatsache abgesehen, dass ich ohne wirkliche Reitkenntnisse wahrscheinlich keine sonderlich gute Figur gemacht habe, war die ganze Tour zum Glück von spektakulären Reitunfällen verschont geblieben. Sogar an einem nicht angebundenen und sichtlich unentspannten Bullen trabte unser kleiner Tross unbehelligt vorbei.
Sehenswürdigkeiten
Auf dem Programm standen eine Höhle, die obligatorische Tabakfarm und ein See zum Baden. Außerdem noch eine Kaffeeplantage. Den See haben wir uns dann letztendlich aber geschenkt…
Bei der ersten Station bemerkten wir direkt unsere „alten Bekannten“ vom gestrigen Gartenbesuch. Die Welt ist klein und die Touren wahrscheinlich alle ähnlich. Die Höhle gab es in zwei Geschmacksrichtungen: Einfach und durch enge Gänge kriechend; nichts für Klaustrophobiker. Im Inneren gab es diverse Felsformationen, die entweder an Tiere oder Personen angelehnt benannt sind. Als Abenteuer ganz nett, den kleinen Aufpreis durchaus wert, aber nichts, was man nur im Tal von Vinales sehen könnte.
Nach dem Besuch der Höhle ging es weiter zu einer Kaffeeplantage / Möglichkeit zur Pause und abschließend zur Tabakplantage, die genauer gesagt eine Möglichkeit war, die Herstellung von Zigarren mal live und in Farbe mit zu erleben.
Hier wurde dann auch mit dem Klischee aufgeräumt, dass Zigarren auf den nackten Schenkeln gerollt werden – oder lag es nur daran, dass die laut Klischee notwendigen hübschen Kubanerinnen nicht anwesend waren? Wir werden es wahrscheinlich nie erfahren…
Essen nach Sonnenuntergang
Auf dem Fußweg auf dem Rückweg vom Reiten trafen wir – natürlich – unsere beiden Reisenden aus Hamburg wieder, die ich bereits durch die Höhle begleitet hatte. Auf dem Weg verabredeten wir uns, soweit ich mich erinnern kann, bereits grob für den Nachmittag, da auch sie die erweiterte Bustour durch das große Tal absolvieren wollten.
Besagte Tour dauerte gut eine Stunde und führt im Wesentlichen zu allen sonstigen Sehenswürdigkeiten des Tals, also hauptsächlich Höhlen. Von denen wir uns allerdings keine weitere ansehen konnten, da wir sonst keinen weiteren Bus zur Rückfahrt in die Stadt gehabt hätten.
Den Abend verbrachten wir zu viert in einem Restaurant oben in den Hügeln mit einem super Blick aufs Tal: Balcon del Valle. Die Aussicht war bombastisch, wegen des Essens muss man nicht unbedingt hinfahren, da gibt es den kubanischen Italiener unten im Dorf, der lohnender ist.