9.5.2016: Elefantenreiten – mit Waschen, ohne Schneiden und Föhnen
Der nächste Tag fing besser an, da wir anscheinend das Jetlag erfolgreich bekämpft hatten und nun passend zur Aufwachzeit (und nicht drei Stunden eher, um dann noch rumzudösen) fit waren. Affen gab es leider auch wieder nicht auf der Terrasse.
Nach einem ähnlichen Frühstück wie am Vortag ging es los im Auto über üble Straßen zum Elefanten-Sanctuary. Die Fahrt dauerte gute zwei Stunden, nach denen wir in einem mehr oder weniger „verlassenen“ Dorf ankamen.
Kaffee
Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, Hotels nach dem Kaffee, den sie einem Servieren zu „grundbewerten“. Erwähnte ich glaube ich schon einmal…
Kaffee ist eine relativ einfach herzustellende Sache, die man mit etwas Mühe entweder gut hinbekommen kann oder mit absoluter Gleichgültigkeit vergeigen kann.Instant-Nescafé aus 5l-Kannen umgefüllt in kleine Kännchen im 4-Sterne Hotel? Wollt Ihr mich verarschen? Ich habe festgestellt, dass die Hotels, die wirklich professionell – und damit meine ich: Dienst am Kunden – arbeiten, den Service generell im Griff haben. Und das fängt beim Kaffee an.
Beispiel Sardinien – Italien, Land des Kaffeegenusses. Wir waren in einigen Hotels, aber im mit weitem Abstand teuersten Hotel gab es wieder diese Instantplörre. Mit Brocken – ich sage ausdrücklich Brocken, denn der Hilfskellner, der das hergestellt hat, kann den Löfel maximal über die Kanne gehalten haben, sonst löst sich das Zeug beim Rühren echt besser auf. Gegenbeispiel: Die beiden kleinen Hotels haben neben dem restlichen schönen Ambiente, super Aufmachung von Hotel, Restaurant, etc. Und: Super Kaffee. Und die Hotels waren mit 6 Zimmern zum Teil recht klein.
Gegenbeispiel für ein großes Hotel, bei dem es auch klappt: Le Meridien in Kuala Lumpur (wahlweise auch das Anantara direkt am Fluss in Bangkok (war mal ein Marriott oder Meridien?) – Riesenhotels, aber der Kaffee ist top! Der Rest des Services auch.
Ich bin kein Spezialist und kann guten Kaffee sicherlich nicht von sehr gutem oder hervorragendem unterscheiden – aber ich kann mieses Gesöff erkennen. Und es ist meiner Meinung nach auch recht einfach, kein mieses Gesöff auszuschenken. Der Kunde bezahlt schließlich dafür. Davon abgesehen, sollten selbst Gratisleistungen OK sein, sonst sollte man sie sich schenken.Der Kaffee im Hotel Orang Utan war „nur“ direkt in der Tasse aufgebrüht – beim Bodensatz muss man halt wissen, wann man aufhören muss zu trinken 😉 – aber derjenige, der es gemacht hat, wusste was er tat, und hat gute Bohnen genommen. Ich werde das kleine Hotel am Rande des Dschungels auf jeden Fall gut in Erinnerung behalten. Nicht nur wegen des Kaffees…
Nach der Registrierung bei der örtlichen Tourismusbehörde (oder so?) wanderten wir durch das Dorf, um das Dorf herum und dann auf die andere Seite – über eine Hängebrücke.
Durch die Gebäude auf der anderen Seite gingen wir dann in Richtung Fluss, wo wir auf einer Plattform (die bezeichnenderweise Elefantenhöhe hatte) auf die Dickhäuter warteten.
Zunächst kam der „Ranger des Tages“ und kurz danach die beiden Elefanten. Wir nahmen auf dem einen Platz, der Ranger auf dem anderen. Auch hier galt wieder einmal: Das Betreuer/Kundenverhältnis war bei uns super. 3:2 – davon können andere Touristengruppen nur träumen; und wir hatten es nicht so gebucht. Eine größere Gruppe wäre uns auch recht gewesen.
Zunächst ging es gemächlich durch den Fluss, dann steil den Hügel hinauf, was recht schaukelig war und gutes Festhalten voraussetzte. Unsere Elefantendame hatte offensichtlich großen Hunger oder war ein Gourmet, um die guten Blätter im Wald und nicht das frisch geerntete Bambuszeug aus dem Sanctuary essen zu müssen.
Nachdem es den Hügel hinab ging, überquerten wir noch kurz den Fluss und stiegen dann im Dorf wieder ab. Auf die Elefantenwaschaktion mussten wir noch eine halbe Stunde warten; was ausreichend war, um sich umzuziehen und ein Getränk zu sich zu nehmen.
Car-Wash
Zum Elefantenwaschen ging es wieder den kleinen Hügel hinab. Ursprünglich sah es so aus, als ob wie die Babyelefanten nicht aus der Nähe zu Gesicht bekommen würden, was sich zum Glück nicht bewahrheitete. Wir konnten die kleinen Elefanten sogar streicheln und füttern, was aber sicherlich dem glücklichen Umstand geschuldet war, dass wir nur eine sehr kleine Gruppe waren. Vielleicht auch, weil keine Kinder anwesend waren.
Nach der gefühlt viel zu langen Rückfahrt kehrten wir bei anbrechender Dunkelheit zurück und ließen wir den Tag in einem Restaurant und wieder im Hotel ausklingen. Am nächsten Tag sollte es knappe sieben Stunden gen Süden gehen; zum Lake Toba.