15.5.-18.5. Insel Palau Redang
Am nächsten Tag ging es nach einem ausgiebigen englischen Frühstück ins Taxi zur Ostküste. Ziel: Die Insel Palau Redang. Dort wollten wir zwei Tage bleiben, um danach für zwei weitere Tage auf die etwas weiter südlich liegende Palau Tenggol in ein weiteres nettes Resort umzuziehen. Mehr Eindrücke, mehr Spaß – so der Plan. Die Insel war nur zweihundert Kilometer südlich gelegen – dieses Detail sollte später noch wichtig werden -, es sollte also leicht möglich sein, dort hinzukommen.
Die Fahrt führte über eine gut ausgebaute Highwaystrecke durch die Highlands. Nach etwa der Hälfte der Strecke wurde auf kleinere Nebenstrecken gewechselt, da der Bootsanlager für den Transfer nach Palau Redang etwas abseits liegt.
Dort angekommen mussten wir noch ca. eine Stunde warten; nach der Kühle der Highlands war es dort unten am Meer dann doch ziemlich warm, um nicht zu sagen unerträglich heiß. Mit dem Schnellboot ging es dann in affenartigem Tempo und einer halbstündigen – erfrischenden – Fahrt zur Insel.
Dort angekommen – im Wisana Village – bezogen wir unser wunderbar gekühltes Zimmer in einer der Hütten direkt am Strand. Vor der Hütte war eine Hängematte, einige Liegen fanden sich ebenfalls dort. Zusammengefasst: Großer Strand, geräumige Hütte und irgendwie zu wenig Leute, um sich auf die Nerven gehen zu können. Wunderbar…
Auf der Insel kann man richtig gut entspannen und „runter kommen“. Viel gibt es nicht zu tun und wozu ist ein Strand da? Zum Rumliegen, Sonnenbaden und Schnorcheln.
Apropos Schnorcheln: Am nächsten Tag machten wir eine Schorcheltour zu verschiedenen „Spots“. Insgesamt war die Tour bei weitem ergiebiger als viele andere – und teure – Touren. Beim ersten Spot konnten wir zwar nur wenige bunte Korallen, dafür aber jede Menge cooler Fische sehen. Beim zweiten Spot gab es dann sogar Meeresschildkröten. Dafür hatten wir auf den Seychellen richtig Geld ausgegeben, um dann…
… nichts …
… zu sehen.
Und nun drei große und eine kleine Schildkröte. Super!
Beim letzten Spot gab es dann weniger Fische und Schildkröten, dafür aber sehr schöne und bunte Korallen.
Am Nachmittag erklommen wir wir mit zwei einheimischen Jungs den Hügel der Insel, um die Aussicht zu genießen. Der Aufstieg war nicht so anstrengend wie unsere Orang Utan Tour in Bukit Lawang, reichte aber durchaus aus, um komplett durchgeschwitzt zurückzukommen. Zum Glück war das erfrischende Meer ja direkt, um die Ecke anzufinden.
Am nachfolgenden Tag wollten wir ja eigentlich abreisen – zusammengefasst wurde es etwas kompliziert, z.B. wenn die erste Fähre von Redang um 9 geht, die Fähren nach Tenggol um 8 und um 10 gehen und man zwischendurch noch 200 km und die halbe Stunde Fahrt im Boot zurücklegen muss, wird’s knapp – oder teuer. Für einen Privattransfer zu einem späteren Zeitpunkt waren 160 EUR im Gespräch.
Wir blieben also einen weiteren Tag und beschlossen auf der Hälfte der Strecke nach Taman Negara einen Stopp einzulegen. Auf die Weise hatten wir noch einen weiteren Tag im kleinen Paradies und verkürzten die Fahrt nach Taman Negara von sieben Stunden am Stück auf drei und vier verteilt auf zwei Tage.
18.5. Goat-Trip nach Cherating
Am folgenden Tag fuhren wir erst mit dem Boot wieder zurück zur Marina, stiegen in ein erstes Taxi, das uns dann zu einem zweiten Taxi fuhr. Am ATM in einer Tankstelle trafen wir noch eine nette Ziege. Goat Simulator 2.0 oder normal in Malaysia…
Wir kamen in Cherating in der Casa Titik an – das Hotel ist irgendwie verstörender weise im Stil einer spanischen Hacienda gehalten. Aber da wir in Malaysia bisher einiges gesehen hatten, war das total in Ordnung. Zumal das ganze Ambiente nett war.
Das Highlight des Tages wurde uns vom Chef der Casa Titik vorgeschlagen. Ob wir uns schon um eine Firefly-Tour gekümmert hätten? Da wir uns ja mehr oder weniger spontan entschieden hatten, waren wir natürlich nicht komplett informiert. Aber Glühwürmchen klangen wirklich mal interessant.
Wir fuhren also zurm Fluss, stiegen mit Rettungswesten aufs Tourboot und los ging’s. Das Boot fuhr den mäandernden Fluss hinauf und nur der Mond beleuchtete die Szenerie. Zunächst war natürlich noch nichts zu sehen, aber die Magie kam.
Zunächst waren nur vereinzelt Lichtblitze im Dunkel zu sehen, fast so, also hätte man es sich nur selbst eingebildet. Nach einiger Zeit wurden die wenigen Blitze jedoch mehr und es wurde Gewissheit. Am Ende hatten wir mehrfach die Situation, dass ein ganzer Mangrovenbusch voller Glühwürmchen vor sich hinblinkte. Schön langsam und unregelmäßig.
Der Bootsführer blinkte mit seiner Taschenlampe und die ganzen Glühwürmchen kamen langsam zum Boot herübergeflogen und setzten sich auf die Reling und uns Insassen. Eines hat sich sogar auf meine Hand gesetzt.
Eine weitere Blinkfolge („Alarmsignal“) und alle Glühwürmchen flogen fix zurück zum Busch. Das war das unwirklichste und zugleich schönste Erlebnis in der freien Natur, das ich bisher erlebt habe. Dabei hatte ich Glühwürmchen schon früher mal in Thailand gesehen.
Die unverhofften Erlebnisse sind oft die Besten im Leben, wahrscheinlich auch, weil man diese Momente nicht in Bild und Film festhalten kann…