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Archive : Lake Toba

Kurztrips und Rasereien

This entry is part 9 of 14 in the series Malaysia und Sumatra

12.5.2016: Rückfahrt und -flug nach Malaysia / Die Wilde Jagd

Der nächste Morgen begann so, wie wir uns eigentlich den ganzen vorherigen Tag vorgestellt hatten: Strahlender Sonnenschein, klare Luft, 32°C, alles Super. Nur mussten wir schon um 9.45 die Fähre nehmen, damit wir am Abend den Flug nach Georgetown in Malaysia nehmen konnten. Gute vier bis fünf Stunden Fahrt nach Medan waren anvisiert, dann noch Check-in Zeit, Security und Tüdelü.

Also blieb nur etwas Zeit, um Fotos zu schießen, ordentlich zu Frühstücken und dann auf die Fähre zu warten. Nach einer gut halbstündigen Fahrt waren wir wieder auf der anderen Seeseite.

Der „Vermittler“ von vor zwei Tagen holte uns am Bootssteg ab, regelte die Verladung des Gepäcks in den Wagen und schon ging die Wilde Jagd los. Mit „Wilder Jagd“ meine ich auch wilde Jagd. Obwohl der Fahrer nach einigen Minuten Fahrt sich noch von seiner Frau und den kleinen Kindern verabschiedete, fuhr er wie der Henker. Wir sind durchaus Asienerfahren und wissen schon, warum wir immer gerne nicht selbst fahren (okay, da ist der Grund mehr oder weniger, dass man z.B. in Bali die Verkehrsschilder, sofern vorhanden, nicht lesen kann) – aber die Fahrt war so, wie man sich Asien vorstellt. Wahlweise hatten wir bis dahin noch nicht das richtige Asien erlebt.

Hupe und Gaspedal wurden ausgiebig, vor allem beim Überholen von Zweirädern und Autos, benutzt – um sicherzustellen, dass diese nicht auch gleichzeitig den Lastwagen, etc. zu überholen. Wäre ja auch verwegen anzunehmen, dass der Erste hinter dem langsamen Gefährt auch zuerst überholen darf…

Wir waren also mehr oder weniger permanent am Überholen, eingeleitet durch wildes Gasgeben und Hupen, dann wurde eventuell wieder gebremst, weil der Gegenverkehr das Manöver nicht zuließ (Chicken-out), um dann wieder von vorne. Irgendwie kam es mir vor, als ob die Straße irgendwie in jeder Fahrtrichtung eine Spur mehr hatte, als physikalisch vorhanden war. Quasi die Metaspur im Gegenverkehr. Nicht so gut.

Nach knapp unter dreieinhalb Stunden Fahrt kamen wir dann auch – viel zu früh – am Flughafen an. Glück gehabt. Am Flughafen checkten wir dann erst ein, versuchten noch, etwas Geld loszuwerden und kauften dann Postkarten.  Naja. Versuchten es wenigstens. Alle hässlich. Abgerundet wurde die Sache dann noch von meinem ersten „Wendy’s“ Besuch. Damals in den USA hatten wir das nicht hinbekommen.

Nach einigen Stunden – der Flughafen gibt nicht sonderlich viel her, was Shoppingerlebnisse angeht, ging es dann an Bord der AirAsia Maschine. Am Flughafen kann man exemplarisch sehen, wie eine Fehlplanung aussehen kann, wenn die Naturgewalten einem einen Strich durch die Rechnung machen. Es ist jetzt nur so eine Vermutung, aber der Flughafen – so angenehm und nett er auch gemacht ist – ist zu groß. Nach dem Tsunami von 2004 ist der Tourismus vor allem in Indonesien und insbesondere Sumatra stark zurück gegangen, wahlweise ist er nicht so gewachsen, wie man beim Flughafenbau geplant hatte. Das Ergebnis: Leere Terminals, Leerstand bei den Läden und ansonsten wirkt der Flughafen seltsam unterbevölkert. Schade eigentlich, denn das Land kann Tourismus wahrscheinlich besser gebrauchen als weitere Palmölplantagen.

Nach dem nur 30-minütigen Flug kamen wir gegen neun (Malaysia ist eine Stunde voraus) Uhr in Georgetown an. Von der Stadt bekamen wir mit Ausnahme der gesitteten Fahrweise und den Lichtern der Stadt nicht mehr viel mit. Dafür hatten wir den nächsten Tag komplett geplant. Nach einem kleinen Cocktail ging es dann erst einmal ins Bett.

Inselkoller

This entry is part 8 of 14 in the series Malaysia und Sumatra

11.5.2016: Inselrundfahrt mit dem Roller

Dass es am nächsten Tag wahrscheinlich nur mit viel Glück und wenn, dann am Nachmittag etwas mit Schwimmen und Faulenzen werden würde, zeichnete sich nach dem ersten Blick aus dem Zimmer ab: Die Wolken an den Hängen rund um den See hingen tief und es sah nach Regen aus. Egal, erstmal Kaffee…

Nach dem Frühstück hatte sich die Wettersituation nicht merklich gebessert, aber es hilft ja alles nix. Blieb nur noch die Entscheidung zu fällen, ob wir per Fahrrad oder mit dem Roller unterwegs sein wollten. Nach einigem Hin- und Her, schließlich hatten wir das beide noch nicht ausprobiert, entschieden wir uns für die Roller.  Da eine der Fitnesstrainerinnen im Studio jedoch mal erzählt hatte, dass sie mit ihrer Schwester Sardinien mit dem Roller unsicher gemacht hatte, konnte das ja wohl nur eine Herausforderung, aber kein wahnwitziges Abenteuer sein. Hey, 24 Jahre Führerschein, da wird man doch so eine Dampfmaschine auf zwei Rädern noch in Schwung bringen können!

Aller Anfang ist schwer (richtiges Bremsen will gelernt sein!) und ungewohnt, aber nach den ersten zwei, drei Kilometern fuhr sich das Teil wie ein Fahrrad, nur etwas schneller. Die Straßenverhältnisse ließen jedoch ein „noch schneller“ auch nicht so richtig zu. Zudem begann es auch leicht an zu regnen und auf nasser Fahrbahn wollten wir den Powerslide auf einem Rad nun wirklich nicht ausprobieren.

Laut Plan wollten wir in den Norden der Insel fahren, um dort einige aufgereihte Königshäuser zu besichtigen. Desweiteren gab es noch die berühmten (!?!) Steinstühle, die bei Gerichtsverhandlungen genutzt wurden und natürlich generell die Landschaft. Da es leider nach kurzer Zeit anfing zu regnen, war das Vergnügen etwas getrübt, jedoch ist Regen bei gut 30°C eine relative Erfrischung, so dass wir fröhlich die Strecke hinter uns brachten.

Der Regen hörte praktischerweise kurz vor unserer Rückkehr nach Tuk Tuk auf, so dass wir den Teil der Fahrt, der am Seeufer entlangführte, doch etwas mehr genießen konnten. Den späten Nachmittag und Abend verbrachten wir im Hotel am Pool mit Lesen und Kamerawartungsarbeiten. „Der Gerät“ – mein Objektiv – zickte und ich war etwas am Herumprobieren, um herauszufinden, ob das Problem von der Kamera oder vom Objektiv verursacht wurde. Irgendwie führte das alles jedoch zu nichts und lediglich das Ergebnis der Tests fand ich beim Bearbeiten in Lightroom – ca. 50 Stück recht unbrauchbares Zeug – wieder.

Am nächsten Tag stand die Rückfahrt nach Medan und der Flug nach Georgetown in Malaysia an. Gegen die Fahrt zum Flughafen sollte sich die Rollertour als Kaffeefahrt im Tiefschlaf herausstellen…

Auf zum Lake Toba

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10.5.2016: Die lange Reise zur fast-Insel im See

Am nächsten Tag ging es früh zum Lake Toba, unserem letzten Ziel auf Sumatra. Hier wollten wir einfach nur zwei Tage (naja, einen und den Rest vom Anreisetag) in einem netten Hotel verbringen, die Insel erkunden und vielleicht etwas schwimmen.

Früh aufgestanden fanden sich wieder keine Affen auf der Terrasse. Mist aber auch. Aaaaaaber: Unten im Restaurant kam die Affenbande dann über die Bäume und Stromleitungen gewandert, verursachte zum Teil einen Höllenlärm und tobte sich dann über die Häuser des Hotels hoch in Richtung „unseres Zimmers“. Ein paar Fotos habe ich dann doch noch machen können, dieses Mal mit dem rechtzeitig gewechselten Objektiv (70-300mm).

Die gut siebenstündige Fahrt führte erst wieder in Richtung Medan, bog dann aber nach Süden ab, Da wir die Fähre nach Tuk Tuk noch sicher erreichen wollten, wurden nur drei kurze Stopps gemacht: Einmal, um einen Obstmarkt (und China-Nippes) zu besuchen, ein kleines Königshaus-Museum schloss sich an und zum Schluss machten wir noch Halt an einem Wasserfall. Leider sind einige Bilder nichts geworden, da mein anderes Objektiv hier schon das erste Mal rumzickte. Ich habe es aber am Abend dann doch noch in den Griff bekommen.

Im Lake Toba liegt eine große Insel, die am Westufer noch durch eine kleine Landzunge mit der restlichen Landmasse verbunden ist. Man kann auf die Insel auch per Auto anreisen – was dann die westliche Route am See entlang wäre. Die übliche Anreise nach Tuk Tuk, wo unser Hotel lag und auch direkt mit der Fähre angefahren wird, ist aber ebenjene. Außerdem ist Boot fahren romantischer. Vor allem, wenn man sich sieben Stunden im Auto den Hintern platt gesessen hat.

Bukit Lawang - Lake Toba

In Parapat mussten wir noch etwa eine Stunde auf die Fähre warten, also buchten wir schon die Fahrt nach Medan (der Flug ging erst am späten Nachmittag, so dass wir Georgetown dann am Abend erreichen würden), was sogar etwas günstiger als das Angebot vom Hotel aus war. Einen Kaffee gab es auch – direkt-brüh-stylisch, natürlich. 😉

Nach der kurzen Fahrt mit der Fähre erreichten wir das Hotel kurz vor Dunkelheit, den Rest des Abends verbrachten wir mit einer kurzen Erkundung der Straße vor dem Hotel (incl. German Bakery – erwähnten wir schon, dass das Hotel Tabo Cottages von einer Deutschen geführt wird?) und aßen im Restaurant. Krönender Abschluss war der Kaiserschmarrn, eine typisch indonesische Spezialität…